Qualitätsoffensive - Unfollowmonday

15.03.2009 19:48
ca. 3 Minuten Lesezeit

Nachdem ich mich ja schon zu Genuege ueber das Thema “ Profilieren ueber die Followerzahlen” ausgelassen habe, geht es nun daran, diese Aussagen zu verinnerlichen. Die derzeitige Situation, wie man zu einer vollen Twitter-Timeline kommt:

  • man hat einen Follower dazugewonnen, man schaut sich das Profil desjenigen an, und entscheidet in wenigen Augenblicken, ob man zurueckfollowed - oft sieht es danach aus, als ob derjenige interessant ist, das sieht man aber erst nach mehreren Tweets spaeter
  • man followed Leuten, die man in fremden Follower-Listen findet, aus der public Timeline, der Twitter Search zu einem bestimmten Thema oder Diensten wie twollow, die Leuten nach bestimmten Kriterien folgen - man weiss irgendwann gar nicht mehr, wessen Tweets man da in der Timeline hat

Man muss dringend Abhilfe schaffen! Mein Vorschlag: Eine Qualitaetsoffensive, indem der Twitterer nur noch den Leuten folgt, die er wirklich liest. Aber ich lese doch alle Tweets, die herein kommen.
Das glaub ich eher nicht. Wenn man mehr als 500 Leuten folgt (Zahlen koennen abweichen), nimmt man nur noch ein Grundrauschen wahr und bekommt nur noch sporadisch mit, was wirklich bei den Leuten passiert, die einen wirklich interessieren. Man faengt an zu filtern, indem man z.B. Clients wie TweetDeck verwendet und sich Gruppen anlegt mit Leuten, die einen interessieren. Bei mir heisst diese Gruppe “Important”, ich habe aber schon von anderen Leuten gehoert, die ihre Gruppe “VIP”, “Friends”, usw. genannt haben. Man muesste jetzt also anfangen, alle Friends rauszuwerfen, die nicht in dieser Gruppe sind, aber so radikal wuerde ich gar nicht vorgehen. Ich persoenlich habe am Samstag schon meine Qualitaetsoffensive gestartet und knapp 1.100 Friends aus meiner Timeline gekickt. Dabei bin ich einfach die Liste durchgegangen, habe mir die Namen und Fotos angeschaut (keine Tweets und keine Follower-Zahlen) und alle rausgeschmissen, deren Bild und Namen mir fremd waren. Warum keine Tweets und Follower-Zahlen anzeigen lassen?
Das ist ganz einfach: Hab ich den Namen oder das Twitter-Icon desjenigen nicht im Kopf oder kommt mir nicht bekannt vor, dann habe ich mich nicht mit demjenigen beschaeftigt und seine Tweets interessieren mich also nicht wirklich. Wenn ich mir die Tweets desjenigen erst anschaue, koennte ich in Versuchung geraten und demjenigen weiterhin folgen, obwohl es mich immer noch nicht interessiert, was derjenige schreibt. Die Followerzahlen lass ich mir nicht anzeigen, weil ich sonst in die selbe Versuchung geraten, weil ich denke, ich verpasse etwas von einer “wichtigen” Person. Warum “Unfollowmonday”?
Das ist ganz einfach. Es ist angelehnt an den Followfriday, bei dem jeder Twitterer andere Twitterer vorschlaegt, denen zu followen. Nur ist der Followmonday zweierlei:

  • man raeumt seine Timeline auf und schmeisst alle Leute aus der Timeline, die einem selbige zumuellen und die man eh nur ueberliest
  • man empfiehlt seinen Followern, jemanden zu entfollowen, aus einem bestimmten Grund - Sascha Lobo hat das auf seinem Blog in epischer Laenge schon mal vorbereitet; er wuerde also schreiben: “@spiegel_eil - niemand braucht Bots, die mich mit Followern ueberholen #unfollowmonday”

Ich weiss, dass man sich mit dem letzten Punkt nicht viele Freunde unter den Ex-Followern macht, aber hier darf ich Luca Hammer zitieren: »Mit jeder Person, die ich entfolge verneige ich mich vor den Verbleibenden«. Ich hoffe, dass diese Aktion wenigstens ein paar Anhaenger bekommt und Twitter wieder zu einem qualitativ hoeherwertigen Medium macht. [Update] Natuerlich sollte man das nicht alles zu ernst nehmen. Es ist natuerlich keine Pflicht, jetzt Bashing zu betreiben und Leute an den Pranger zu stellen. “Alles kann, nichts muss” ist und bleibt das Motto. Es gibt einige Leute, denen ich followe und ich auch persoenlich kenne, die mir aber nicht zurueckfolgen, weil ich z.B. zu technisch oder zu viel twittere. Verstehe ich gut und wuerde ich auch nicht persoenlich nehmen. Also bleibt locker, es ist sehr selten etwas Persoenliches. [2. Update] Oliver Gassner hat einen sehr interessanten Artikel geschrieben, der diesen hier erweitert. Den will ich euch natuerlich nicht vorenthalten.


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