Da kauf ich mir ein neues Auto, weil der alte Wagen zu groß für die Stadt ist, zu viel Benzin verbraucht und der Hersteller in Deutschland auch nicht mehr so ganz präsent ist. Also fährt man mal eben 200 Kilometer zu einem Eurohändler und kauft sich einen kleinen Toyota Yaris. Alles schön und gut. Der Wagen wird eingefahren, schnurrt wie ein Kätzchen, tolles Display und der Spritverbrauch ist nicht mehr herzrasenfördernd… Und dann kommt der nächste Morgen, ich setz mich rein und der Wagen springt nicht mehr an. Zündung um zwei Klicks weiterdrehen, das Radio und das Display gehen an, wildes Geleuchte der vielen Checks und noch einen Klack weiter im Zündschloß zum Anlassen und es passiert nichts. Kein Geräusch, kein Gejaule, kein Rattern oder sonst irgendwas. Die Batterie konnte es nicht sein, da die Displays leuchten und das Radio funktioniert. Der Schlüssel kann es auch nicht sein, da es mit dem Ersatzschlüssel genauso wenig geht. Also, erste Reaktion: Nochmal von vorn. Schlüssel raus, alle Pedalen loslassen und nochmal. Und siehe da: Der Wagen springt an. Verzweiflung macht sich breit, wird aber aufgrund der Freude ignoriert und man hofft auf einen Einzelfall. Der nächste Tag kommt und wieder das selbe Spiel: Der Wagen springt nicht an. Same procedure as yesterday und siehe da, der Wagen springt an. Passiert das etwa nur, wenn er kalt ist? Zufällig war das Benzin mal grad “guenstig”, also ab zur Tankstelle. Nach dem Tanken: Der Wagen springt nicht an: “Moment, der ist doch warm. Neue Macke?” Trotz der oben beschriebenen Methode wollte er einfach nicht mehr anspringen. Und schon ging die Huperei hinten los, weil ja die anderen Fahrzeuge auch tanken wollen. Nach kurzer Erklärung der Notsituation hupten die Leute weiter vogelzeig und ein junger Mann half dabei, den Wagen beiseite zu schieben. Dann nach mehr als 20 weiteren Versuchen hat es sich der Wagen dann anders überlegt und sprang an, also ging der Weg sofort zur Toyota-Werkstatt, die sich nur 1500 Meter Luftlinie entfernt befindet. Dort kam nur ein grinsendes “Der Yaris springt nicht an? Da sind sie nicht der Erste!” Verwunderung macht sich breit. Der Mechaniker setzt sich ins Auto und reproduziert den Fehler (danke lieber Wagen, dass du nicht vor dem Mechaniker den Vorführeffekt ausgenutzt hast). Und dann kommt der Knaller: Der Mechaniker zieht die Fußmatte ein paar Zentimeter nach hinten und der Wagen springt an. Sein Kommentar: “Das ist ein Feature. Wenn man das Kupplungspedal nicht durchtreten kann, streikt der Wagen.” Nach kurzem Gespräch war dann klar, warum Toyota sowas einbaut. Zum Einen als Kindersicherung - weil die Beine der Kinder nicht lang genug sind, bekommen sie das Pedal nicht durchgedrückt. Außerdem natürlich auch, weil die Kupplung kaputtgeht, wenn sie immer nur halb durchgetreten werden kann. Man merkt das auch ganz schnell: Wenn die Gänge schwer reingehen, einfach mal die Kupplung weiter durchtreten und/oder die Fußmatte wieder zurückziehen. Also nicht alles, was wie ein Bug/Schaden aussieht ist auch einer :)