Barcamp Hamburg 2008 [Samstag]

Der Samstag begann für meine Wochenendverhältnisse viel zu früh, morgens um halb neun. Zuerst ging es daran, einen guten Parkplatz zu finden, aber Otto hatte da genügend zur Verfügung. Vorne am Empfang konnte man sich direkt mal sein Namensschild (diesmal ohne Tags, schade) und sein Barcamp-Shirt, sowie diverse Gimmicks der Sponsoren abholen. Danach noch schnell die Jacke in die Garderobe geworfen (Haken, waren keine mehr frei) und es konnte losgehen. Also gings direkt ab zum Buffet. Dort standen die meisten Leute und ich hab mich direkt mal dazugesellt. Bis es an die Abstimmung ging, verging allerdings die Zeit - bis knapp 11:00 Uhr, wobei die ersten Session allerdings schon um 10:30 Uhr sein sollten. Aber das passiert 😉

Die erste Session war eigentlich keine Session in dem Sinne. Es war eine Führung durch die Retouren-Abteilung von Otto. Eine sehr spannende Führung mit sehr interessanten Zahlen, die dort genannt wurden. Erste richtige Session war dann die Glossr-Session von Oliver Berger. Ursprünglich war geplant, einige von den Teilnehmern spontan eingefallene Begriffe in zwei Sätzen und maximal 140 Zeichen zu erklären, aber am Ende kamen wir nur zum Begriff „Social Recommendation“, bei dem wirklich viel, aber interessant diskutiert wurde.

Direkt im Anschluss sollte im Nebenraum die „High Availability“ Session gehalten werden. Allerdings wurde der Raum, der für 15-20 Personen gedacht war (ich frag mich nur, wie dort so viele Leute reinpassen sollen), schnell zu klein und er wurde in den grossen „Hermes“ verlegt. Diese Session war wahrlich eine der Interessantesten und Technischsten. Hier wurde darüber diskutiert, wie man gleich von Anfang an alles richtig macht. Darunter zählen z.B. das LoadBalancing (wobei hier von Hardware-Lösungen abgeraten wurde), Caching, Datenbank-Optimierungen und wie das mit den unterschiedlichen Systemen so zu lösen ist. Daraus entstanden immer sehr schöne Diskussionen, die mir viele neue und faszinierende Einblicke gegeben hat, wie andere so manches Problem lösen.

Im Nebenraum fand im Anschluss daran die „Corporate Twitter“ Session statt. Hier haben Nicole Simon und Bastian Scherbeck mal ein wenig darüber geplaudert, wie Firmen und Mitarbeiter offiziell oder auch nicht nach aussen kommunizieren sollten oder eben lieber auch nicht. Das Problem ist ja, dass ein falscher Tweet von der richtigen Person auch mal eben Aktienkurse von Unternehmen beeinflussen könnten.

Ich kann da jedem nur raten, sich genauer mit dem Thema zu beschäftigen, der aus der Firma oder als Selbstständiger microbloggt. Mal was ganz anderes hat danach Andreas Kupfer aka Scotty gezeigt. Er als Serienjunkie hat allen mal ein paar Szenen seiner US-Lieblingsserien gezeigt. Ich kannte nur zwei davon und da die Session sehr lang dauerte, bin ich dann auch vorzeitig rausgegangen, um die nächste Session „China 2.0“ von Oliver Ueberholz zu sehen.

Viele Bekannte berichteten bereits von dieser Session und haben sie auch bereits so oft gesehen, dass sie diese schon selbst hätten halten könnten, weil Oliver diese Session auf nahezu jedem Barcamp hält. Aber es war mal sehr spannend zu sehen, welche Portale in China so angesagt sind und wie die Kultur dort mit dem Internet umgeht und lebt. Leider konnte ich nicht gleichzeitig auch in den Sessions des Katzencontents von Sven Diedrich oder „Scrum“ von Heiner Wolf sein. Hätte mich auch beides interessiert, aber diese werden wohl noch auf mehreren Barcamps gehalten 🙂 Nach den letzten Sessions kam dann allerdings der Höhepunkt des Tages: „Powerpoint Karaoke“. Ich kannte es noch nicht, aber dies sind grob die Regeln:

  • es gibt eine Jury, die 50% der Stimmen hat und das Publikum hat die anderen 50% - der Gewinner wird dann vom Publikum z.B. durch Klatschen gewählt

  • es gibt einen Präsentierer, der einfach wahllos unbekannte Powerpoint-Präsentationen raussucht und zeigt

  • es gibt Kandidaten, die diese Präsentation in 3-5 Minuten halten müssen, wobei es egal ist, ob die Präsentation 5 oder 150 Folien hat - es wird kein Wert auf Richtigkeit oder Professionalität gelegt, es zählt die Unterhaltung des Publikums

Ich dachte immer, ich hätte damals in der Ausbildung gelernt, unbekannte Präsentationen gut zu halten (dies erzähle ich ein anderes Mal), aber einige Kandidaten haben die vorgezeigten Präsentationen so gut rübergebracht, dass mir echt die Tränen kamen vor Lachen. Allen voran muss natürlich der Gewinner des Abends „Malte Diedrich“ (Twitter: @diedrich) erwähnt werden, der uns die Zusammenhänge der Venture Capitalists anhand der Präsentation „Science-Fiction der 50er Jahre“ erklärt hat.

Das „Get together“ am Abend sollte eigentlich bis 24 Uhr gehen, aber schon um 22:30 Uhr war alles nahezu leer und einige Leute haben sich dann nochmal im Hamburger Schanzenviertel getroffen. Ursprünglich ging es in die „Daniela Bar“, aber dies hatte den Hauch eines Pressluftschuppens und einige von uns entschlossen sich dazu, lieber in die „Taverna Romana“ zu gehen, wo wir einen gemütlichen Abend mit etwas Leckerem zu Essen erlebten und uns viel zu spät für meinen Geschmack auf den Heimweg machten.


Hier gibt es keinen Kommentarbereich. Hast du etwas zu kommentieren? Dann blogge einfach selbst. Oder schreib darüber mit deinem Kommentar in einem sozialen Netzwerk deiner Wahl.