Bluesky: Das Ende der dezentralen Pläne?

Es gibt große Neuerungen bei Bluesky: man lässt sich von Crypto-Kaspern finanzieren und will Premium-Abos einführen.

Es klingt nach einer selbsterfüllenden Prophezeiung, dass Bluesky erst als Nebenprodukt bei Twitter, dann plötzlich als neues Produkt neben Twitter durch einen der ehemaligen Chefs entwickelt wird. Dann ist dieser Guy abgesprungen, weil er so langsam aber sicher die selben Ambitionen wie Musk an den Tag legt und jetzt stellt man fest: „Ach du Kacke, wir müssen die Mitarbeiter ja auch irgendwie bezahlen!“

Jetzt haben sie sich also die Crypto-Kasper ins Haus geholt, die den Schuppen in Zukunft finanzieren sollen. Natürlich geben alle gleich ein sehr überspezifisches Dementi ab, dass man auf gar keinen Fall jemals den Blockchain-Bullshit mit einbaut oder sowas.

Nein, der heiße Scheiß sind Premium-Abos, obwohl die Nutzung ja für immer kostenlos bleiben soll. Möchte man aber eine Geocities-Website aus seinem Profil machen, also bunt blinkende Baustellenmännchen draufpacken, dann muss man in Zukunft dafür zahlen. Grundsätzlich ist das ja okay für alle. Genau wie höher aufgelöste Videos oder Verarbeitungspriorität beim Upload. Alles verständlich.

Worüber aber wahrscheinlich wieder niemand nachdenkt, ist die angestrebte Dezentralisierung der Plattform. Wenn in einer fernen Zukunft, also sobald sie wirklich eine funktionierende Dezentralität gebaut haben, ein anderer Server diese Features für lau anbietet, laufen die Premium-Kunden eventuell weg und wieder hat niemand Kohle bekommen. Doof jetzt.

Aber klar, Hauptsache, die algorithmische Timeline, die man dann zukünftig (das viel zu überspezifische Dementi widerspricht natürlich jetzt schon) mit Priorisierung ausstattet, zeigt die „wichtigen“ Posts der Crypto-Blockchain-Bros dann ganz oben an. Vielleicht kommt ja sogar NFT wieder. Kopien bunter Bilder sind ja so ein geiles Geschäftsmodell. *lol*


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