Die steigende Unfähigkeit, Web-2.0-Events zu planen

In letzter Zeit versuchen sich immer mehr Leute daran, ein Event zu aktuellen Webtrends zu veranstalten. Seien es Bar- oder Themencamps oder einfache Abende wie Twittwoch, Qype-City-Nights & Co. Leider werden solche Events allerdings immer wieder von anscheinend autolosen Freiberuflern organisiert. Zumindest hat man genau dieses Gefühl, denn folgende Themen sind immer wieder K.O.-Kriterien für so manche Veranstaltung:

  • Parkplätze
  • Wochentag und Uhrzeit

Es ist nämlich so, dass Barcamps seit Neustem den Trend verfolgen, an Freitagen und Sonnabenden stattzufinden. Bei einer „Konferenz“ wie die next09, zu der Geschäftsleute kommen sollen, verstehe ich gut, dass sie mitten in der Woche stattfinden, denn die Teilnahmen werden gerne mal von der Firma übernommen und dienen fast ausschließlich zum Knüpfen von Kontakten.

Teilnehmer von Unkonferenzen widerum beschweren sich immer wieder, dass diese zur Produktvorstellungsveranstaltung mutieren. Nur leider werden diese inzwischen auf Freitage verlegt, mit der Begründung, dass die Teilnahme (Anreise und Hotel) von der Firma bezahlt wird und das geht nur, wenn es in der Woche statt findet. Da widerspricht man sich also irgendwie selber.

Keine Firmensprecher da haben wollen, aber die Veranstaltungstage für geschäftliche Teilnehmer optimieren. Auch den Grund „Wochenende ist für die Familie“ hab ich schon häufiger gehört. Aber sind wir mal ehrlich: Es ist totaler Schwachsinn. Ich bin fast jedes Wochenende bei Familienmitgliedern, aber es ist zu schaffen, von 52 Wochen im Jahr, mal 3 Tage (z.B. 3x Teilnahme an Samstagsveranstaltungen, um Sonntag für die Familie zu haben) Auszeit zu nehmen. Und ja, ich kann da aus Erfahrung sprechen.

Wer das bezweifelt, kennt mich nicht gut genug. An solchen Planungen merkt man nämlich immer wieder, dass da selbständige Leute am Werk sind. Diese können sich schließlich ihre Zeit so einteilen, wie es ihnen beliebt. Ich bin auch selbständig, aber selbst würde es nicht schaffen, mir andauernd die Freitage freizuschaufeln. Und Uhrzeiten, wie „Um 18 Uhr fängt der ****-Abend an“ sind auch schwer an der Realität vorbei.

Selbst in Agenturen mit Uhrzeitvorgabe beginnt um 18 Uhr die Feierabendzeit zzgl. der Anreisezeit zu einem Event von ca. 1 Stunde. Und wenn wir ehrlich sind: Das Wissen liegt nicht ausschließlich bei selbständigen Leuten, sondern viel in den Angestellten.

Der Punkt mit den Parkplätzen ist ein ähnliches Thema. Auch wenn die Web-2.0-Generation so tut, als wäre sie doch immer ach-so-umweltbewusst, kommen viele mit dem PKW zu Events. Wenn mein Veranstaltungsort allerdings mitten in einem Baustellengebiet liegt, wodurch alle Parkplätze der nächsten drei Häuserblocks auch vollkommen belegt sind, oder in einer Fußgängerzone mitten in der Innenstadt, dann hat jemand da völlig gepennt.

Zum Abschluss ist dazu zu sagen, dass ich bei jeder Veranstaltung meinen Unmut kundgab, aber leider leben viele Leute einfach völlig in ihrer eigenen Welt. Schade.


Hier gibt es keinen Kommentarbereich. Hast du etwas zu kommentieren? Dann blogge einfach selbst. Oder schreib darüber mit deinem Kommentar in einem sozialen Netzwerk deiner Wahl.