Einmal Peter Pane und nie wieder.

Dieser Beitrag wurde 20.12.2016 von mir auf dem Bewertungsportal yelp.de und über den Peter Pane in Hamburg-Blankenese veröffentlicht. Die Kopie hier dient nur als Backup.

Ich war bisher in keinem der anderen Läden, hatte aber schon viel davon gehört. Und immer wenn man an einem Peter Pane abends vorbei fährt, ist es brechend voll. Umso glücklicher war ich, als in Blankenese auch einer öffnen sollte - so fernab von den sonstigen üblichen Hipstergegenden, mit einer kleinen Hoffnung, dass es hier eben nicht so voll ist.

Also war ich heute Mittag gleich mit zwei anderen Personen im frisch eröffneten Laden und wurde schon beim Reingehen von jeglicher Vorfreude befreit: Es gibt Bänke zum Sitzen. Bänke, die so eine breite Sitzfläche haben, dass man sich eine Bank mit dem Nachbartisch teilt. Rückenlehne gibt es nur bei wenigen Bänken, aber die haben auch so eine tiefe Sitzfläche, sodass ein Versuch sich anzulehnen in einem kräftigen Kopfstoß endet.

Nachdem die Bedienung uns kurz erklärte, wie das Mittagsmenü funktioniert (Menüs, die erklärungsbedürftig sind, sind schlechte Menüs), stellten wir fest, dass die Auswahl der verschiedenen Burger doch eher mau ist - wir reden hier schließlich von einem Burgerladen, sollten die nicht wenigstens das können?

Also gab es dann für uns folgende Burger:

  • Klassik (als Doppelburger)
  • Wilder Bert (mit Camembert und Preiselbeersauce)
  • Doppelter Peter (Doppelt Fleisch mit scharfer Sauce und Jalapenos)

Mein Klassikburger war unter aller Kanone - trocken wie Bolle (das arme Tier musste doppelt sterben), die Sauce geschmacksneutral und naja, das Brot (Sauerteig) war durchschnittlich. Und im Allgemein war das alles Fertigfraß.
Der wilde Bert - eine weitere Katastrophe: Von einem runden Camembert hat man EINE dünne Scheibe abgeschnitten und auf den Burger gelegt und danach einen Löffel mit Preiselbeersauce draufgeworfen. Man hört ganz oft, dass diese Zutaten locker €2,50 wert sind. Nicht. Der doppelte Peter stand dem in allem Belangen in Nichts nach. Auch hier trockenes Fleisch, das Brioche-Brötchen TK-Convenience und die Sauce tatsächlich mal scharf, aber auch nichts Besonderes. Die darauf befindlichen Kartoffelchips waren eher geschmacksneutral.

Wir haben sowohl den Salat, als auch die Pommes Frites als Beilage probieren können. Die Pommes waren auch hier billige TK-Ware, der Salat war billigster Salat mit ein wenig Essig-Öl und irgendeinem zuckerigen Flüssigaroma.

Da das Personal sich in der Nachmittagszeit (um 15 Uhr) bei einem zu 25% gefüllten Laden nicht imstande sieht, innerhalb von 10 Minuten mal am Tisch vorbei zu kommen, haben wir dann recht lange warten müssen, bis wir den Nachtisch bestellen konnten. Ich hatte „Omas Bester“ - einen Grießbrei mit Apfel-Vanille-Kompott. Der Grieß war nicht allzu fest, wie man es von selbst gemachtem kennt, wenn er gekühlt wurde. Warm war er aber auch nicht. Das Karamell-Küchlein aus der aktuellen Saisonkarte, welches auch mit Apfel-Vanille-Kompott und Frozen Joghurt daher kommt, war leider auch keine Geschmacksexplosion. Alles recht fad, außer dem Frozen Joghurt, bei dem man den Zucker richtig gemerkt hat, der trotzdem aber unfassbar sauer war.

Dazu bestellt wir uns dann unsere warmen Getränke, die es im Mittagsmenü dazu gibt. Bei uns allen war dies heiße Schokolade - 2x weiße Schokolade, einmal Vollmilch.
Hier bekommt man dann aufgeschäumte Milch in einem Glas direkt aus dem Kaffeevollautomaten und dazu eine Tüte mit Schokoladentröpfchen, die man selbst einrühren muss. Selbst hier muss sich das Personal keinerlei Mühe geben. Der Geschmack der Fertigmischung ist auch eher als wäre das Glas mal an einem Schokolaster vorbei gefahren.

Zum Rest des Ladens: An der Decke hängen dünne Holzbretter, die augenscheinlich recht leicht brennbar sind, wie die Feuerwehr das abnehmen konnte, ist mir ein Rätsel. Und dann noch das Härteste: Die Toiletten. Während unseres Essens hörten wir immer wieder Wasser rauschen und ich war neugierig, ob das aus der Wohnung oben drüber kommt oder den eigenen Toiletten. Und beides traf zu. Man hat beim Umbau einfach eine weitere Wohnung gemietet und diese zur Gastro-Toilette umgebaut. Dadurch fließt das Wasser direkt über den Köpfen hörbar ab. Dass es einen gemeinsamen Waschraum für beide Geschlechter gibt, fand ich auch irgendwie befremdlich, würde mich aber mal freuen, den psychologischen Aspekt näher zu diskutieren, ob die Leute dadurch häufiger die Hände waschen.

Alles in allem: Wenn mich jemand fragt, ob er/sie in den Laden gehen soll, würde ich vehement verneinen.

Zusammenfassung   (Anklicken zum Anzeigen)

Bitte hör auf, deine Aufmerksamkeitsspanne zu verkürzen, indem du ständig Kurzvideos schaust. Lies einfach den Text und lern wieder, zu verstehen. Nimm dir Zeit! Sonst bist du so dumm, wie die Menschen, die ich hier anspreche.


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