Laut einer veröffentlichten Studie beinhalten 94 % der Spreadsheets (Überraschung: es gibt nicht nur Excel da draußen!) mindestens einen Fehler. Golem betitelt es als „94 Prozent aller Tabellen haben kritische Fehler“.
Mal abgesehen davon, dass die angegebenen Quellen im Abriss von 2007 und 2009 sind, kann ich mir aus eigener Erfahrung gut vorstellen, dass dieser Prozentwert jedes Jahr tatsächlich steigt.
Wo liegt (oder sitzt) der Fehler?
Unkenntnis. Oder um es mit meinen Worten zu sagen: Blödheit! Jeder, der schon mal Nicht-Programmierer gesehen hat, die mit einer Tabellenkalkulation, die Formeln beinhaltet, arbeiten müssen, weiß, wovon ich gerade spreche.
Da wird dann schnell mal eine Zelle markiert, nach unten oder zur Seite gezogen, ohne zu überprüfen, dass die Formel auch wirklich automatisch mit angepasst wird.
Immer wieder schön ist auch, wenn Menschen Daten eintragen, während sie auf die Tastatur schauen. Erschwerend kommt hinzu, dass inzwischen viele Tastaturen keinen Num-Block mehr haben. Dieser Nummern-Block hilft, Zahlen aus dem Rückenmark einzugeben – wie damals die Aldi-Kassierer noch vor der Barcode-Nutzung. Dabei passieren natürlich auch mal Fehler, aber das Schauen auf die Tastatur beim Tippen führt regelmäßig zu Fehlern.
Zuletzt sind es die fehlenden Prüfungen der Daten. Oft können dies die Nutzer auch gar nicht. Sie sind nur dazu da, Zahlen einzugeben. Die Formeln werden oft von anderen Leuten geschrieben, die mit dem Alltagsgeschäft gar nichts zu tun haben.
Was tun wir jetzt dagegen?
Tabellenkalkulationen sind nicht per se doof. Wer was nutzt, das bleibt jedem selbst überlassen. Ob es Excel ist, LibreOffice Spreadsheets, OnlyOffice oder Google Spreadsheet – vollkommen egal. Wenn man weiß, was man tut. Du kannst auch weiße Farbe an die Wand klatschen, aber wenn du mit der Farbe nicht gut umgehen kannst, sieht es halt kacke aus.
Mein Vorschlag ist, große Datenmengen lieber in Datenbanken zu halten und dann, je nach Anwendungsfall und Wissensstand des Anwenders, mit Views, Formularen, Scripten oder sogar Tabellenkalkulationen ausgewertet und weiterverarbeitet werden.
Aber mein dringendster Rat ist: lasst Anwender nur in Ausnahmefällen die Formeln bauen und anpassen, dann klappt es auch wieder mit der Qualität der Inhalte.
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