Facebook schränkt zukünftig Apps ein

In einer Ankündigung beschreibt Facebook, was sich zukünftig (ab dem 6. Februar 2013) für Apps und Entwickler ändert und mit dabei sind zwei Änderungen, die mich beruflich betreffen:

Auf die Wall eines Freundes schreiben

Das wohl nervigste Feature in der Facebook-API und leider viel zu oft genutzt, wird die Möglichkeit, einer anderen Person automatisiert auf die Wall zu posten, entfernt. Stattdessen wird empfohlen, den Feed-Dialog zu öffnen, bei dem man eine Facebook-User-ID angeben kann, um einem Freund auf die Wall zu posten.
Dies geht dann natürlich immer schön Einer nach dem Anderen. Nichts mehr mit Massenpostings, um die Reichweite zu erhöhen.

Wer jetzt aber denkt: Na gut, dann mach ich das halt über OpenGraph-Actions (das sind die Dinger, die rechts im Ticker durchlaufen und auch auf dem Profil der Person angezeigt werden, wenn jemand z.B. Musik auf Spotify hört), hat sich schwer geirrt, denn:

Custom OpenGraph-Actions werden entfernt geändert

War es bisher möglich, eigene Actions zu definieren, wie z.B. „Martin Thielecke hat für ein tolles Produkt auf einer tollen App gevotet“, wird man zukünftig nur auf die sogenannten Built-In-Actions beschränkt.

Jetzt wird es nur noch folgende, vorgegebene Verben geben:

War es bisher möglich, eine eigene Action auszulösen, wenn man durch die App geklickt hat (z.B. beim Springen zwischen Artikeln wurde eine „view“ Action ausgelöst), sollen diese künftig maximal durch die Built-In-Actions ausgelöst werden. Benutzt man eigene Actions, dürfen die nur per Klick ausgelöst werden.

Es wird empfohlen, auf die vorgegebene Verben zu setzen:

  • listen - man merkt, dass die OpenGraph-Actions mit Musik angefangen haben
  • like - ihr kennt alle den Like-Button
  • follow - hier wird es spannend, da man als Benutzer die OpenGraph-Actions einer anderen Person abonnieren kann, die zur gleichen App gehören – ich denke, das ist für die Musikportale und Spiele nicht schlecht
  • read - na klar, wenn auf einem dieser unsäglichen Social-Reader, die alle meine Permissions wollen (wozu auch immer), einen Artikel lese, wird dies ausgelöst
  • watch - bin gespannt auf das erste Ich schaue grad Video XY auf youporn

Eine genauere Richtlinie zur Benutzung der Actions hat Facebook auch aufgesetzt.

Die Gründe für diese zahlreichen Einschränkungen Änderungen sind wohl der große Nerv, den viele Apps und Spiele bei den Usern auslösen, die, um eine enorme Reichweite zu erreichen, alles daran setzen, die Leute so hart wie möglich zu penetrieren, damit sie endlich einwilligen, diese Apps auch zu benutzen. Außerdem will Facebook mit den OpenGraph-Änderungen ein stimmigeres Usererlebnis erzeugen.

Update 1 vom 10.11.12 14:00: Ich hab den Text oben nochmal geändert, weil Facebook die Custom-Actions weiterhin unterstützt, allerdings möchte man keine individuellen Actions ausgelöst sehen, während man nur den Content einer App durchforstet. Diese sollen nur per Klick ausgelöst werden.

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