Google AppEngine verlässt den Preview-Status - jetzt wird's teuer

Nach dem 31. Oktober wird die Google AppEngine, das Hosting-Projekt, den Preview-Status verlassen und eine neue Preisstruktur bekommen.

Wie in der neuen Preistabelle zu sehen ist, wird nicht mehr mit Freilimits gearbeitet, die nach Überschreiten mit Einsatz von Geld erweitert werden können. Stattdessen gibt es 3 Modelle, die man nutzen kann: Die kostenlose Variante, die Paid-Variante für $9 im Monat je App oder die Premium-Variante für $500 im Monat je Account, die auch Operational Support bietet. Beim letzten Modell kann man auf einer Google Apps Domain so viele Apps wie möglich anlegen, die alle mit diesem Preis gedeckelt sind.

Damit hat Google seinen auf der Google I/O 2010 Preis von $8/Monat/User wohl begraben, den ich persönlich für viel sinnvoller hielt.

Da die AppEngine bis zum Rollout von Python 2.7 auch keine Concurrent Requests unterstützt, bekommen Python User 50% Rabatt auf die Apps bis zum 20. November.

Was sich aber technisch vollkommen ändert sind die Instanzen selbst - hatte man bisher 6,5 CPU-Stunden kostenlos, bekommt man jetzt 24-Instanz-Stunden frei zur Verfügung gestellt. Hat man also ständig zwei Instanzen laufen, weil doch mal 1-2 mehr User drauf kommen, könnte es u.U. schon teuer werden. Allerdings muss man bedenken, dass bei Null Traffic auch Null Instanzen gestartet sind, es sei denn, man aktiviert Idle Instances, die dann ständig auf Traffic warten, dafür aber schneller zur Verfügung stehen und Daten ausliefern.

Damit wird die AppEngine langsam vergleichbar mit Amazons EC2s, ohne dass man sich um die Administration selbst kümmern muss. Ich werde jetzt auf jeden Fall mal alle meine Apps, die ich bereits auf der Hosting-Plattform hoste durchgucken, welche Umstellungen auf welches Pricing-Modell ich machen werde.

Es bleibt spannend.


Kommentare

Birger Hartung

Danke!

Sven

Das klingt bei dir so, als wären mit den 9 Dollar schon alle Kosten beglichen. Tatsächlich ist das nur der Mindestumsatz. Durch eine hohe Nutzung kann das aber noch teurer werden. Bei der 500 Dollar Version kommen die Nutzungskosten komplett dazu.

Steffen Z.

Mir war schon immer schleierhaft, wie Google hier Geld verdienen wollte. Meine Skepsis war also gerechtfertigt.

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