GTA 5 Roleplay: die Szene ist in Aufruhr

ca. 3 Minuten Lesezeit

Seit der Corona-Pandemie ist Online-Roleplay auf Basis von Grand Theft Auto 5 ein weitverbreitetes Thema in der Gaming- und Streaming-Welt. Natürlich will jeder daran Geld verdienen. So manchem Zocker und Streamer reicht es dabei nicht, das Geld aus den Taschen der Zuschauer zu ziehen.

Manche, und es sind gar nicht mal so wenige, betreiben eigene RP-Server. Da der Betrieb Geld kostet, ging man dazu über, Kleinigkeiten wie Autos oder MLOs (das sind ausgebaute Ingame-Gebäude, die sind sonst innen hohl) an die Spieler zu verkaufen. Das Thema Fahrzeuge ist allerdings ein besonders heikles. Hier gibt es die bekannteste Stolperfalle namens „Markenrecht“.

Für die, die keine Ahnung von GTA-RP haben, muss ich jetzt erst einmal etwas ausholen.

Bietest du ein Auto an, welches aussieht wie ein BMW, Porsche oder Mercedes, hast du ein Problem. Aber ihr glaubt gar nicht, wie egal das so manchem Betreiber ist.

Die beiden verbreitetsten Plattformen für GTA 5 sind FiveM und AltV. FiveM, die Plattform von Cfx.re, wurde im August 2023 von Rockstar Games gekauft. Die verbreitete Meinung ist: Bei AltV spielen eher „gute“ RP-Spieler, während es bei FiveM eher um „Gambo“ geht – das ist, simpel erklärt, wenn die Leute eher Spaß am Herumballern haben und eigentlich keine Rolle spielen.

Es gibt auf beiden Plattformen natürlich Ausnahmen, was die Qualität angeht: auch auf AltV gibt es Gambo-Server und bei FiveM gibt es auch Server mit guter RP-Qualität.

Und was passiert da jetzt?

Ein paar FiveM-Server haben in den vergangenen Tagen böse Briefe bzw. Mails erhalten. Diese Server haben Fahrzeuge angeboten, die zu realitätsnah und unlizenziert waren, also die typischen Mercedes- und BMW-Modelle. Statt aber die Fahrzeuge einfach zu entfernen, weil man eben erwischt wurde, ist das Gezeter groß.

Natürlich ist es das, weil man natürlich pro Kopie eines Fahrzeugs locker mal bis zu 250 EUR verdient hat. Ja klar, denn für einen Grotti Bestia GTS gibt man eben keine 250 Flocken aus, auch wenn er einem Porsche ähnlich sieht, ist es halt keiner.

Plattform wechseln als Lösung?

Rockstar bekommt Druck von außen, von Fahrzeugherstellern, die ihre Rechte durchsetzen wollen. Wo ist also der einfachste Hebel, den man ansetzen kann?
Natürlich bei der Plattform, die man gekauft hat! Da kann man dann direkt und schnell handeln.

Und dann gibt es Betreiber, die die Fahrzeuge lieber nicht entfernen, sondern von FiveM zu AltV wechseln wollen und dies auch öffentlich ankündigen. Einer dieser Betreiber wurde jetzt bei FiveM gebannt und seine Server auch. Diese Server waren gar nicht mal so klein, mit mehreren hundert, fast sogar 1000 Spielern in der Prime-Time.

Was könnte Rockstar Games noch tun?

Das Ziel ist ja, Markenrechtsverstöße größtenteils zu verhindern. Loswerden wird man sie wahrscheinlich nie. Wie verhindert man also, dass die Server „einfach“ die Plattform wechseln, was auch gar nicht so einfach ist? Rockstar Games hätte jede Möglichkeit, AltV und RageMP (eine weitere Plattform) den gesamten Betrieb zu untersagen.
FiveM hat man ja ohnehin unter Kontrolle und kann Server direkt abmahnen.

Was machen die anderen Serverbetreiber?

Die nutzen die „Ich hab’ das alles gar nicht mitbekommen“-Taktik, gepaart mit ausuferndem Achselzucken. Schwer nach dem Motto: „Och, solange wir nicht erwischt werden, bleibt alles beim Alten – aber wir verstecken unsere Fahrzeuge so gut es geht, also psssssst!“

Und in Zukunft?

Mein Wunsch für die Zukunft wäre, dass Rockstar Games in GTA 6 keine externen Plattformen mehr zulässt. Ich hoffe, sie bieten an, dass man einen eigenen Server bei denen mieten kann. Alle externen Inhalte dürfen und können dann nur noch über Rockstar Games bezogen werden, sodass Markenrechte gewahrt und die Performance beobachtet werden kann. Außerdem wäre es eine Goldgrube für das Unternehmen und ich denke, das lassen sie sich nicht entgehen.