Heute bin ich über einen Blogbeitrag von Hosentaschenblog gestolpert. Darin las ich eine interessante Aussage zum aktuellen „Anti-Amerikanismus“:
Es herrscht auch ein leichter Anti-Amerikanismus in der Luft, ein Pro-Europa Gefühl. Also nicht unbedingt (nur) im Webring. Beides wird aber bald schon wieder verschwinden und man geht gewohnt den Weg des geringsten Widerstands.
Lest in dem Artikel auch gerne noch den Rest des Artikels dazu. Ich fand allerdings die These ganz spannend, denn auch ich bin ja gerade im Datenabzugs-Rabbit-Hole gefangen.
Würde ich jetzt behaupten, ich bin gerade Anti Amerika bzw. gegen die USA? Nicht unbedingt. Die USA sind ein ziemlich großartiges Stück Land. Ich habe schon sehr viel Zeit dort verbracht und finde das Land wunderschön, abgesehen vom vielen Müll, den Idioten in die Natur geworfen haben (Idiocracy lässt grüßen).
Warum ich meine Daten in Richtung Europa ziehe
Wie ich immer wieder betone: Ich mag bzw. mochte die Google-Dienste. Google war ein Unternehmen, das sehr zielstrebig Innovationen vorangebracht hat. Dinge ausprobieren, wegwerfen und zu neuen Ideen formen, war immer Teil der Firmen-Philosophie. Manchmal haben sie auch zu viel weggeworfen, aber da kommen direkt Google-Reader- und -Wave-Erinnerungen hoch.
Den ersten Fehler, den sie allerdings in jüngster Vergangenheit gemacht haben, war, sich an Donald Trump ranzuschmeißen und ihm eine Menge Geld für die Amtseinführung zu „spenden“.
Der zweite Fehler ist die Zwangs-Einführung ihrer AI in alle Produkte. Hier haben sehr viele sehr schlaue Köpfe nie aus den Google+-Fehlern des Unternehmens gelernt. Damals wurde in jedes Produkt das soziale Netzwerk integriert, selbst in YouTube. Das hat sehr viele Menschen verschreckt. Jetzt ist die AI allerdings auch noch ein unfassbar schlechtes Produkt und die Integration macht alle Produkte unbenutzbar.
Der dritte Fehler ist, dass es keinerlei Aussagen gibt, die einem die Angst nehmen. Die Angst, dass die Orange im weißen Haus verfügt, den Europäern ihren Zugang zu den eigenen Daten in Rechenzentren der US-Konzerne zu versperren, weil der Kindskopf meint, die EU sei unfair ihrem Land gegenüber.
Seien wir doch mal ehrlich: Ist der Zugang erst einmal weg, könnte es zu einer Katastrophe führen. Selbst bei „nur“ 24 Stunden. In diese Erpressbarkeit möchte ich nicht geraten. Natürlich kann uns dies auch im eigenen Land passieren, aber das ist deutlich schwieriger.
Wieder mehr Entspannung im Leben
Als private Person möchte ich einfach auch ruhig schlafen können und natürlich sind wir noch nicht an einem Kipp-Punkt angekommen. Allerdings möchte ich meine Umzüge, Exporte und Einrichtungen nicht erst auf den letzten Drücker machen. Wir haben schließlich im Sommer alle auch individuelle andere Probleme, die wir gerne bewältigen möchten.
Der Vorteil ist aber natürlich auch, dass ich jetzt die passenden Erfahrungen sammeln kann, um eventuell anderen Menschen dabei helfen zu können, solche Transfers durchzuführen. Denn ich bin weder der erste noch der letzte Mensch, der das gerade macht.
Hinzu kommt übrigens, dass die Nichtnutzung dieser Dienste inzwischen viel Geld spart. Als ich damals umgeschwenkt bin, gab es viele kleine Features noch nicht so einfach in freien Produkten zu haben, heute ist das glücklicherweise anders.
Lose Enden bleiben
Eine vollständige Abkehr von US-Diensten wird es auch bei mir nicht geben. Es wird immer einzelne Services geben, die ich nutzen werde. Aber eben nur lose. Keine Komplett-Integrationen mehr in einem Firmen-Universum, egal ob von Google, Microsoft oder Apple (kam mir eh nicht ins Haus). Einfach nur Produkte, die man schnell durch andere ersetzen kann und bei denen ein Switch keineswegs weh tut.
Zusammenfassung (Anklicken zum Anzeigen)
Bitte hör auf, deine Aufmerksamkeitsspanne zu verkürzen, indem du ständig Kurzvideos schaust. Lies einfach den Text und lern wieder, zu verstehen. Nimm dir Zeit! Sonst bist du so dumm, wie die Menschen, die ich hier anspreche.
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