Jack Wolfskin und die Realität

Ich hab sie eben gesehen, die Sau, die grad durchs Dorf getrieben wurde.

Sie kam nämlich grad an meinem Fenster vorbei und hatte eine aufgemalte Tatze auf dem Rücken. Wer nicht weiß, was ich grad meine, sollte mal Tante Google zum Thema „ Jack Wolfskin Abmahnung Tatze“ befragen.

Leider vergisst auch hier wieder die Blogger-Szene, dass es auch eine andere Welt außerhalb des Internets gibt. Und die ist sogar noch größer, als die Szene glaubt. Es gibt täglich tausende Abmahnungen weltweit auf Flohmärkten von Rechte-Inhabern, die gefälschte Kleidung konfiszieren lassen, nur weil bei „Adihash“ eine Verwechslungsgefahr mit einem Sportartikel-Hersteller besteht.

Ähnlich läuft es mit Tatzenmotiven auf T-Shirts oder Jacken, weil es schließlich in vielen Ländern ein Markenrecht gibt. Und all ihr Prediger, die ihr „das Internet ist kein rechtsfreier Raum“ schreit: Vielleicht solltet ihr mal auf euch selbst hören. Denn kaum wird jemand aus „eurer Clique“ abgemahnt, geht ihr auf die Barrikaden und es sei ja alles gar nicht so schlimm, wie die Marken das so hinstellen. Das ist ganz natürlich!

Ein Ring von Kleidungsfälschern würde ähnlich reagieren, aber ich geh da jetzt mal entgegen. Viele von euch (ja, ich meine euch, ihr Twitterer) haben ein iPhone von einem Anbieter mit dem Buchstaben nach dem „S“ im Alphabet als Anfangsbuchstabe. Dieser Konzern hat vor einigen Jahren mal diverse Abmahnungen geschickt, weil sie ihre Markenrechte durch die Ähnlichkeit verletzt sahen.

Trotzdem ist der Großteil der Deutschen bei diesem Markenschwein. Fällt euch was auf? Es interessiert einfach niemanden!

Das derzeitige Niveau der Twitterati liegt ungefähr auf Klatschpressenhöhe. Da werden dann auch nach Jahren noch Fotos von fremdgegangenen Promis rausgeholt und es belustigt die Leute ca. 5 Minuten lang und dann nie wieder.

Macht euch endlich klar: Ihr seid NIEMAND! Genauso wie der Beitrag hier.

Update 1 vom 19.10.09 20:03: Auch ich wurde vor 7 Jahren wegen Bildern abgemahnt. Da ist mir erst bewusst geworden, dass der Kläger gar nicht weiß, wieviel Geld damit verdient wird. Jeder, der als Kläger auftritt würde ähnlich handeln und sich über jeden Euro beschweren, der nicht in seine eigene Tasche geflossen ist.

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