Im letzten Blogbeitrag schrieb ich noch, dass Jogger wohl lachen, wenn sie meine Zeiten sehen. Zu dem Zeitpunkt hieß mein Training noch: Schnelles Gehen. Das hat sich jetzt geändert.
Was hat sich verändert?
Zuallerst mal war da diese Sache, dass ich noch nie laufen (nicht gehen!) konnte. Schon im Schulsport, wenn es hieß dass wir > 200 Meter laufen sollten, dann war ich der Letzte, der in’s Ziel kam.
Beim 4km-Lauf hat der Sportlehrer dann irgendwann abgebrochen, weil die Stunde halt auch nur 45 Minuten lang ist und ich eben noch nicht mal in der letzten Runde war. Ich konnte halt schon nach den ersten 250m nicht mehr laufen, weil ich Seitenstechen hatte. Falsche Atmung? Vermutlich. Diesen Fluch wollte ich jedenfalls brechen.
Wie habe ich jetzt angefangen?
Nachdem ich jetzt also mein Zielgewicht erreicht bzw. unterschritten habe, hab ich auf dem Laufband in den letzten 5 Wochen mal etwas rumprobiert. Es begann damit, dass ich mal getestet habe, ob ich mehr als 250 Meter am Stück laufen kann. Konnte ich nicht. Zwar war Seitenstechen nicht mein Problem, aber die Puste war weg.
Der Vorteil an McFit ist ja, dass es dort nach Feierabend schön voll ist - auch mit Leuten, die auf Laufbändern laufen. Also hab ich mir mal angeschaut, wie andere das so machen. Es war gar nicht so einfach, jemanden zu finden, der lange laufen wollte - die meisten Besucher wärmen sich nur auf. Irgendwann hab ich einen gefunden und ihn mal 10 Minuten beobachtet. Dabei ist mir aufgefallen, dass dieser sehr durchtrainierte Mensch nicht so schnell läuft, wie ich ihm zugetraut habe.
Der Trick war also: Einfach nicht so schnell laufen. Also hab ich mich auf die Spur gemacht: Was ist meine Laufgeschwindigkeit? Es war 8.8 bis 9.3 km/h. Und siehe da: Ich konnte mal eben 1,5km am Stück laufen, ohne direkt einen Notarzt zu brauchen. Vorher hab ich es immer mit 10 bis 12km/h probiert.
Und nu?
Nu hab ich also meine Geschwindigkeit gefunden und über 3 Wochen sogar etwas gesteigert - vorgestern bin ich also die 10km erstmals in unter 1 Stunde und 10 Minuten gelaufen. Wir erinnern uns: „Anfangs brauchte ich für 5km noch 1,5 Stunden, schaffe ich inzwischen 10km in der gleichen Zeit“.
Was mir ein Kollege allerdings immer wieder sagte: Laufband ist ja nicht das Selbe, da es ja eine unterstützende Wirkung hat. Außerdem ist die Welt auch nicht flach, sondern man läuft in diesem echten Leben Hügel auf und ab.
Der aktuelle Trainingserfolg
Meinen Wochenendausflug in die Lüneburger Heide und der entsprechenden Entfernung zum nächsten McFit (alle mind. 1 Stunde entfernt) habe ich dafür genutzt, das nächste Level zu erreichen (und damit meine ich nicht bei Pokémon Go): Draußen laufen.
Was soll ich sagen? Es war doch erfolgreicher als gedacht. Bis auf, dass es auf dem ersten Kilometer ungewohnt ist, dass da auch Wind ins Gesicht weht und beim Laufen die Welt wirklich an einem vorbei zieht - das kennt man so gar nicht, wenn man den ganzen Tag auf Monitore starrt.
Nach den ersten 3 Kilometern dachte ich mir dann, direkt umzudrehen - man soll es ja nicht übertreiben. Hmm, aber dann kam Kilometer 4 und ich war immer noch nicht so richtig fertig. Also auf zu Kilometer 5. Der Nachteil am Laufen in diesem „Draußen“: Man muss im Zweifel den Weg auch wieder zurück.
Also durchhalten(!) und als mein mir Mann im Ohr (Google Fit - siehe Bild rechts mit der Gesamtstatistik des Laufs) dann erklärte, ich sei jetzt angekommen, bin ich direkt umgedreht und zurückgelaufen. Leider musste ich manchmal ein paar Hindernisse umgehen, sodass einige Geh-Schritte zusammenkamen, aber das finde ich nicht schlimm, denn am Ende stand auf der finalen Uhr: 10km in 1 Stunde und 4 Minuten. Also schneller als auf dem Laufband. Entweder stimmt also die Unterstützung des Laufbandes nicht oder das Draußen funktioniert bei mir anders als bei anderen Menschen.
Egal. Wichtig ist, dass mein Puls (zweites Bild, unten) nicht in den roten Bereich ging (was beim Laufband doch häufiger vorkommt) und ich hoffentlich in ein paar Tagen die 10km in unter 60 Minuten schaffe.
Je besser das Training also verläuft, desto eher bestünde die Chance, vielleicht nächstes Jahr mal an einem Lauf (Halbmarathon?) mitzumachen. Ob ich weiter draußen laufen kann, liegt auch ein bisschen am Wetter - also bitte lieber Sommer, lass dir was einfallen! Ansonsten muss das Laufband neben der stickigen Luft im Fitnessstudio herhalten.
Zusammenfassung (Anklicken zum Anzeigen)
Bitte hör auf, deine Aufmerksamkeitsspanne zu verkürzen, indem du ständig Kurzvideos schaust. Lies einfach den Text und lern wieder, zu verstehen. Nimm dir Zeit! Sonst bist du so dumm, wie die Menschen, die ich hier anspreche.
Hier gibt es keinen Kommentarbereich. Hast du etwas zu kommentieren? Dann blogge einfach selbst. Oder schreib darüber mit deinem Kommentar in einem sozialen Netzwerk deiner Wahl.