Keine Herausforderungen mehr…

Seit ein paar Jahren sind die Menschen nur noch im Kampf-Modus. Sie kämpfen ständig mit Herausforderungen. Ich kämpfe nicht, sondern widme mich Problemen.

Der Grund: Bei mir gibt es keine Herausforderungen. Eine Herausforderung ist etwas, bei dem es einen Herausforderer gibt. Das heißt auch, dass ich die Herausforderung verlieren kann. Ein Problem wiederum ist etwas, das ich schon begrifflich in der Lage bin, zu lösen. Die Herausforderung bringt aber Menschen dazu, schon vor Beginn aufzugeben. Und all das nur, weil man die Sprache so gerne weich spülen wollte und nicht ständig Probleme anzusprechen.

Wir sind jetzt in einer Welt, in der wir ein buntes Schild an das Problem kleben, es „Herausforderung“ nennen und uns davor verstecken, weil es einfacher ist. Es kurz zu lösen, wäre ja auch zu einfach.


Kommentare

Ingolf

Moin, Danke!

Ich habe schon immer gefühlt, dass das mit der Herausforderung anstelle von Problem nicht passt. Jetzt hat’s Mal jemand formuliert.

Diese Substitution von eigentlich sehr passenden Worten durch Begriffe aus anderen Bereichen, (Sport, Militär, Haushalt) lässt uns dann natürlich auch die falschen Methoden auswählen.

Mir fällt das immer bei dem Begriff “da sind wir nicht für aufgestellt” auf, das heißt doch bloß, dass man sich nicht gut vorbereitet hat. Und Vorbereiten ist ja viel mehr als nur ein paar Hansel in Reih und Glied aufzustellen. Vorbereiten schließt z.B. auch sich informieren ein …

Grüße vom Ingolf

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