Meine Wünsche für Deutschlands Bildungspolitik

02.06.2019 17:00
ca. 3 Minuten Lesezeit

Hinweis: Manchmal sind meine Forderungen sehr radikal, aber wir müssen eben einiges wirklich radikal ändern. Diese Punkte werden regelmäßig erweitert. Was ich mir vom Bildungsministerium bis spätestens Ende 2022 wünsche:

Spezialisierung unserer Kinder

Unser Schulsystem benötigt dringend eine Überarbeitung. Natürlich gibt es Grundwissen, welches jeder Mensch benötigt, dazu gehören Lesen, Schreiben, Rechnen und eine Fremdsprache. Unsere Welt wird aber von Tag zu Tag komplexer und da wäre es utopisch zu behaupten, dass wir den Kindern alles beibringen können. Jedes Kind hat so seine Spezialitäten und die müssen wir fördern.

Da gibt es Kinder, die können super auswendig lernen, ohne sich dabei Wissen anzueignen. Andere widerum müssen Stoff verstehen, damit sie ihn behalten, haben danach aber auch wirklich etwas gelernt. Hier könnte man schon mal ansetzen um herauszufinden, worin Kinder gut sind. Das heißt natürlich nicht, dass man sich einmal entscheidet und dann in dieser Entscheidung und Richtung gefangen ist, sondern dass es eine Möglichkeit gibt, wechseln zu können.

Ich persönlich war z.B. nie ein künstlerisches Kind, malen war für mich ein Graus. Aber trotzdem wurde ich für etwas bestraft (= schlechte Noten), was definitiv nicht meine Richtung war. Genau wie beim Sport. Dafür war Musik eher mein Fach. Oder eben Informatik. Dafür hätte ich mir in den letzten beiden Fächern mehr Unterricht gewünscht, was es aber nicht gab. Kinder WOLLEN ja Wissen aufnehmen, wir geben ihnen nur nicht das, was sie wissen wollen.

Hier entsteht jetzt für viele sofort der Eindruck, dass ich gerne Fachidioten züchten möchte. Wenn ich aber sehe, dass man Kinder heute zwangsweise auf ein Gymnasium schickt und sie durch das Abitur schleift, obwohl sie lieber einen LKW in einer Spedition fahren möchten und das Rechnen mit Matrizen nie wieder brauchen, dann war das vergebene Liebesmüh.

Eine sinnvolle Vorbereitung auf ein Studium und der entsprechenden Vermittlung sinnvollen Wissens wäre hier für alle angenehmer:

  • für die Lehrer – endlich haben sie Schüler, die das Wissen auch wirklich annehmen
  • die Kinder – endlich erzählt ihnen jemand das, was sie interessiert
  • die Eltern – ihre Kinder gehen wahrscheinlich viel lieber zur Schule, sind dadurch entspannter und aus ihnen wird etwas, was ihnen liegt, d.h. die Jobchancen stehen deutlich besser

Alltagslehre

Bei aller Spezialisierung benötigen die Kinder natürlich im Alltag gewisse Informationen:

  • wie und warum mache ich eigentlich eine Steuererklärung?
  • woher kommt eigentlich Geld – mache ich mich selbständig oder ist ein Angestelltendasein auch okay für mich?
  • was bedeutet ein Kind für mich – inkl. 2-wöchiges Pflichtpraktikum in der Kinderkrippe für jeden Schüler?
  • wie rede ich mit und vor anderen Menschen?
  • wie funktionieren Lebensmittel im Körper und ernähre ich mich so, dass ich nicht nach 3 Wochen Urlaub in den USA mit 20kg Übergewicht zurück komme? Und wie hilft Bewegung dabei?

Die Liste könnte man noch erweitern, das sind jetzt nur ein paar Beispiele, die mir direkt einfallen.

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