Die re:publica steht wieder an. Erstmals in einer neuen Location. In den letzten Jahren war der Besuch ein Muss, aber die Zeiten sind leider vorbei.
Es gibt keine Vorträge über Dinge, die nicht mindestens schon ein halbes Jahr alt sind und damit im Internetzeitalter schon ein historisches Kennzeichen verdient hätten. Außerdem wird die Konferenz immer mehr zu einer politischen Veranstaltung, weg von den eigentlichen Internet-Inhalten. Vielleicht mag dies für die Veranstalter, die sich immer mehr politisch engagieren, interessant sein, aber schon bei der letzten re:publica hörte ich von Nicht-Technikern stimmen wie: „Mir fehlte ein wenig die Technik“. Und ich denke, das will was heissen.
Außerdem tummeln sich dort immer mehr Social-Media-Berater. Wenn ich eine Veranstaltung brauche, auf der Leute sich gegenseitig dafür bewundern, wie viele (oder eher wenig) Fans sie auf einer Facebook-Page generiert haben und mit welchen Maßnahmen, dann geh ich auf sinnlose Veranstaltungen wie den Social-Media-Club, der regelmäßig stattfindet.
Die re:publica ist inzwischen weit entfernt von der einstigen Blogger-Konferenz. Mich würde interessieren, wieviele von den Blogger-Ticket-Erwerbern wirklich über die Veranstaltung bloggen, bzw. wieviele der Besucher überhaupt ein Blog besitzen oder betreuen. Meist sind es diese 9-to-5-Social-Media-Unter-Zwang-In-Der-Firma-Nutzer, die man so antrifft.
Bereichert wird diese Mischung nur noch durch die SEOs (=Menschen, die im Browser mal „View Source“ angeklickt haben und meinen, sie können HTML und wissen, was Semantik für Google bedeutet), die den Pulk der Ahnungslosen vervollständigen.
Fazit: Nein Danke.
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Jörn Hendrik Ast
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