Sparda-Bank - von wegen Nr. 1 in der Kundenzufriedenheit

Bei mir hat es die Sparda-Bank nach 12 Jahren Mitgliedschaft jetzt in nur einer E-Mail geschafft, mein komplettes Vertrauen in sie zu verspielen.

Zur Geschichte:

Als Freiberufler habe ich zwei Konten, ein Geschäftskonto bei der Volksbank und ein rein privates Konto bei der Sparda-Bank Hamburg eG. Aber man kennt das: Manchmal kommt das Geld nicht so schnell, wie man es gerne hätte. Nun gut, da ich knapp bei Kasse war (bin) und der Dispo bereits sein Limit erreicht, fragte ich per Online-Banking direkt mal nach, ob die Sparda-Bank, bis dato mit gutem Ruf in meinem Hinterkopf, mir da vielleicht was anbieten kann, wie z.B. einen kurzen Kredit oder Dispo-Limit-Erhöhung.

Böser Fehler! Als Antwort bekam ich folgende E-Mail:

Sehr geehrter Herr Thielecke,

wir nehmen Bezug auf Ihre Mail vom 07.05.2010, mit welcher Sie uns darüber informieren, dass Sie freiberuflich tätig sind und um eine Erhöhung des Ihnen zur Verfügung gestellt Dispos bitten.

Leider ist die Sparda Bank Hamburg eG nicht darauf ausgerichtet, Freiberufler und selbständige Kunden mit Kreditmitteln versorgen zu können. Die Sparda-Bank ist seit jeher die Bank für den privaten Kunden, den Lohn- und Gehaltsempfänger.

Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir Ihrem Wunsch leider nicht nachkommen können.

Gleichzeitig teilen wir Ihnen mit, dass wir gehalten sind, den Ihnen zur Verfügung gestellten Dispositionsrahmen sukzessive um EUR XX,00 pro Monat zu reduzieren.

Bitte was? Das klingt für mich nach: „Vielen Dank dass Sie so bekloppt waren uns zu sagen, dass sie kein Gehaltsempfänger sind und wir nehmen das zum Anlass, ihnen das Leben deutlich schwerer zu machen“.

Ja natürlich verstehe ich, dass ihr die Bank für Privatkunden seid, deswegen habe ich mein Privatkonto ja auch bei euch und mein Geschäftskonto woanders, aber dass ihr nur für Gehalts- und Lohnempfänger da seid, ist mir neu. Wenn ich auf eurer Webseite die Suche benutze und dort „Lohn“ eingebe, bekomme ich keine Ergebnisse, d.h. es scheint selbst euch neu zu sein. Und wenn ich mir jetzt als Geschäftsführer einer GmbH Gehälter überweise, bin ich dann wieder gut genug für euch? Also mal ganz ehrlich: Irgendwas stimmt doch da bei euch nicht.

Andere Banken hätten sich u.U. mehr über meine Anfrage gefreut, denn sie hätten nicht nur mit dem Kredit/Dispo mehr Geld verdient, sondern auch mit dem zukünftig kommenden Geld außerhalb des Dispos noch Geld durch die Weiterverarbeitung verdienen können. Aber eine Bank, die sich in der Werbung selbst damit rühmt, in der Kundenzufriedenheit Nr. 1 zu sein, hat das nicht mehr nötig. Nun gut, dann geh ich halt zur Nummer 2, vielleicht freuen die sich ja mehr.

Bye bye, Sparda-Bank. Bye-bye, guter Ruf. Die Leute, die ich in den letzten Jahren so alles empfohlen habe, nehme ich, um es mit euren Worten zu sagen, „sukzessive um eine Person im Monat“ mit woanders hin.


Kommentare

Bj

Ich sehe es leider inzwischen genauso. Ich bin auch langjähriger Kunde bei der Sparda Bank.

Bis jetzt war alles super. Doch zum Jahreswechsel kommen auf einmal versteckte Kosten.

Weiterhin kann ich zur Zeit nur schlechtes über den Kundenservice der Sparda Bank in Flensburg sagen.

Ich habe das Gefühl das hier einzelne Damen viel des guten Rufs der Sparda Bank im Bereich der Immobilienkredite kaputt machen.

Gast

Mir geht’s ganz ähnlich. Eigentlich finde ich Genossenschaftsbanken im allgemeinen und die Sparda im besonderen ganz prima - aber diese geradezu feindliche Einstellung gegenüber Selbständigen ist erscheckend. Was soll das? Können wir nicht genauso Mitglieder sein und unser Girokonto führen? Bei Kreditvergabe kann man ja ganz normal nach Sicherheiten fragen - aber so rundheraus “haut ab”, das geht zu weit.

Sparda-Bank Hamburg

Das Thema Freiberufler und Dispo scheint offensichtlich ein heikles Thema für die Sparda-Banken zu sein. Allerdings scheint hier jede Filiale einen gewissen Spielraum zu haben. Die Sparda-Bank Hamburg vergibt nach persönlicher “Beratung” (selbstverständlich nur ein Alibi ohne Inhaltlichen Wert) ein ausgehandeltes Dispo-Limit, was unterschrieben für ein Jahr Gültigkeit hat.

Aber wer hat als Freiberufler die Zeit und Lust jedes Jahr als Bittsteller darzustehen, wenn der pers. Berater sowieso nur die Zahlen der Ein- und Ausgänge betrachtet und dann den Vertrag für das kommende Jahr freigibt. Dieser wird aber nicht vor Ort unterschrieben, sondern kommt einige Tage später mit Schufa-Auskunft per Post ins Haus.

Serviceleistung sehe so aus: Der Berater prüft alljährlich selbständig die Konten seiner Klienten und wird erst im Falle einer Unregelmäßigkeit tätig. Verträge sollten wie auch bei jedem anderen Kunden “bis auf weiteres” Gültigkeit haben!

In der Praxis sieht es leider so aus, dass man durch interne Engpässe nicht einmal wie vereinbart zurückgerufen wird und erst kurz vor knapp einen “Beratungstermin” vorgesetzt bekommt.

Ich werde also gut daran tun, mir eine solider aufgestellte Bank zu suchen, die nicht vor einem 1000 EUR Dispo! das für und wieder abwägt und im Ernstfall sich gegen den Kunden entscheidet!

Flexibilität? Kundenorientiertheit? Ad Hoc Lösungen finden? Für die Sparda-Bank Hamburg ein Fremdwort!

SD-Gegner

Ich habe es fast identisch erlebt. In meinem Fall mit der SPARDA-Hessen. In diesem speziellen Fall aber hatte das auch mit der Fusion zu tun. Es gab vorher eine Sparda-Bank, Kassel, die dann mit Sparda-Frankfurt zu Sparda-Hessen fusionierte. Vor dieser Fusion war die Sparda eine gute Bank, unbürokratisch, persönlicher Kundendienst vor Ort (ich hatte eine kompetente Sachbearbeiterin, und nur die eine, die immer bemüht war bei Problemen Lösungen in MEINEM Interesse zu finden), und von der heutigen Feindseligkeit gegenüber Selbständigen war damals auch nichts zu spüren. Seit der Fusion haben die Zustände sich rapide verschlechtert. Bereits um das Jahr 2003 herum hat die Sparda-Hessen von einem Tag auf den anderen einen laufenden Privatkredit (den ich vorher immer wieder mal bedienen konnte) sowie mein Dispo einfach genullt und mich genötigt, einen Abzahlungsmodus zu horrenden Zinsen zu unterschreiben. Einen direkten Ansprechpartner hatte ich nicht mehr. Obendrein mußte ich meine kleine Lebensversicherung als Pfand hinterlassen. Ich habe mich zwei Jahre später selbständig gemacht und habe einen kleinen Privatkredit aufgenommen, mit dem ich teilweise auch meine Schulden bei der Sparda bezahlt habe, obwohl diese Schulden allein durch die Eigenmächtigkeiten dieser “Nr. 1 unter den Banken” entsanden sind. Ich verstehe heute allerdings nicht, welcher Teufel mich geritten haben mag, damals bei dieser Bank zu bleiben.

Danach ging es ein paar Jahre gut. Obwohl ich selbständig war, räumte mir die Sparda-Bank sogar von sich aus, ohne daß ich darum gebeten hätte, einen Dispo von 1000 Euro ein. Ich bin über die Jahre so gut wie nie über diesen Disposatz gekommen, ein paar mal vielleicht um ein paar wenige Tage, wenn sich eine Zahlung verzögert hat, was bei Selbständigen ja nicht selten passiert. Viele male habe ich auch ein deutliches ‘plus’ gehabt. Ich habe quasi das Geld arbeiten lassen, und für die Inanspruchnahme des Dispos habe ich ja auch brav Zinsen gezahlt. Vor ein paar Monaten - ohne daß sich in meinen finanziellen Verhältnissen etwas geändert hätte - erhielt ich ein verspätetes Schreiben, daß mein Dispo genullt würde. Wegen verän derter finanzieller Lage. Was nachweisbar nicht stimmt. Es folgte ein unerfreulicher und teilweise kafkaesker Briefwechsel mit der Sparda, mit dem Geschäftdführer der Kasseler Filiale, von dem ich unglaublich ignorante Post erhielt, und dem Vorstand der Sparda-Hessen in Frankfurt. Es führte zu nichts.  Ich mußte schnell eine Ersatzbank finden, die Umstellung aller Zahlungen hat mir inzwischen sehr viel Zeit geraubt und sehr viel Ärger eingebracht. Somit auch Geld gekostet. Ich habe noch Verbindlichkeiten gegenüber der Sparda im nur ein dreistelligen Bereich, kann im Moment aber nichts ausgleichen, weil eine größere Rechnung für erfolgte Arbeiten noch nicht bezahlt wurde. Es sind nur ein paar hundert Euro, aber die Sparda hat bereits meine Karte gesperrt und informiert mich für eine Gebühr von 3,50 fast zweitätig über meinen Kontostand, als wenn ich mit 50.000 Euro verschuldet wäre.

Ich kann den Tag nicht erwarten, an dem ich ion der Lage sein werde das Konto endlich zu kündigen und jegliche Geschäftsbeziehungen zur Sparda für alle Zeiten aufzulösen. An dem Tag werde ich die Champagnerkroken fliegen lassen! Ich kann es kaum erwarten. Auch ich habe früher die Bank anderen empfohlen, bei all diesen Menschen werde ich mich jetzt entschuldigen müssen! Diese Bank mag ausschließlich für den erlesenen Kreis von Beamten Sinn machen, deren gutes Gehalt regelmäßig auf ihr Konto kommt, die sich ihr Häuschen vielleicht über die Sparda noch haben finanzieren lassen, und wo es keine Probleme gibt.Diese Einschränkung wird aber in der agressiven Werbung der Sparda nicht erwähnt.  Für mich bleibt ein einziges Fazit aus diesen Erfahrungen: NIE WIEDER SPARDA!!!!!!!

PS: Es stimmt wirklich, daß in keinem Medium erwähnt wird, daß man Selbständige nicht haben will. Ich habe ebenfalls die Homepage der Sparda danach abgesucht, ohne Hinweise darauf zu finden! Das ist unlauterer Wettbewerb!

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