Twitter-Dev-Teatime in Berlin und warum mir Hipster immer mehr auf den Sack gehen

Hey Berlin, ich hab dich mal wieder besucht. Und wieder hast du alle meine Erwartungen erfüllt.

Der Grund meines Besuchs: Die Berlin-Dev-Teatime mit Twitter in der mobilesuite, ein sehr chic eingerichteter 24/7-Coworking-Space (sowas fehlt in Hamburg, also das Coworking-Ding in chic und nicht so abgeranzt). Ein paar Jungs aus dem Twitter Platform Team waren da und haben ’n büschn was zur Plattform und der verschiedenen Twitter-APIs erzählt. Außerdem haben wir gemeinsam festgestellt, dass OAuth 1.0a irgendwie, nunja, eher unkomfortabel ist. Twitter allerdings auf OAuth 2.0 umzustellen, ist bisher nicht geplant.

Die Präsentationen waren super vorgetragen, so wie man es von Amerikanern ja eigentlich gewohnt ist. Was das eigentliche Problem der Veranstaltung war: Die Besucher.

Es gab leider nicht für alle einen Sitzplatz, vor allem nicht für die, die mal wieder erst nach Beginn der Veranstaltung eintrudelten. Aber leider gab es Freigetränke. Und es passiert das, was passieren musste: die Leute standen in großen Gruppen und quatschten, was das Zeug hält. So wie Hipster das nunmal so machen. Und wir waren ja in der Hipsterhauptstadt.

Also verstand man natürlich mal wieder nix von den Vorträgen und ca. alle 30 Sekunden die Leute zu ermahnen, etwas ruhiger zu sein, sollte eigentlich nur noch im Kindergarten notwendig sein.

Was hinzu kam: Die Veranstaltung war ja eindeutig als „DEV“ markiert, d.h. es ging um „Entwicklung“. Mit der Twitter-API. Womit auch sonst?

Als es um die Frage ging, wieviele Leute allerdings schon mal mit der Search-API arbeiteten, ging nicht mal eine handvoll Hände hoch. Da schießt einem doch direkt die Hand ins Gesicht. Mal wieder stand ein x-beliebiger Social-Media-Begriff im Namen der Veranstaltung und schon hat man nur noch Idioten da rumstehen.

Das ist, als wenn Facebook in Hamburg einen Invite-Only-Hackathon macht und nicht einen einzigen Coder einlädt. Oh moment, genau das ist ja passiert………

Vielleicht bin ich da veraltet oder so, aber irgendwie scheinen diese Events mit ihren kostenlosen Getränken genau solche Flachpfeifen anzuziehen und das finde ich traurig.

Ich persönlich bin da hin gefahren, um mit den Twitter-Entwicklern mal direkt reden zu können. Glücklicherweise ist mir das durch diese Situation natürlich auch geglückt, da ca. genauso viele Twitter-Mitarbeiter anwesend waren, wie API-Entwickler im Publikum saßen. Dadurch konnte man sich ausgiebig mit denen unterhalten. Vielleicht sollte ich diese Situation also lieber als positiv für mich verbuchen. Möchte ich aber nicht. Denn ich beobachtete während der Vorträge ein paar Twitter-Leute im Hintergrund, die sich über die Lautstärke der Labertaschen genauso aufregten wie ich.

Vielleicht sollte man bei Entwickler-Events die Eintrittshürde etwas höher setzen und bei der Registrierung einen aktiven github-Account voraussetzen o.ä. Vielleicht hilft es ja.

Zusammenfassung   (Anklicken zum Anzeigen)

Bitte hör auf, deine Aufmerksamkeitsspanne zu verkürzen, indem du ständig Kurzvideos schaust. Lies einfach den Text und lern wieder, zu verstehen. Nimm dir Zeit! Sonst bist du so dumm, wie die Menschen, die ich hier anspreche.


Kommentare

Matthias Pfefferle

Bei der ganzen (.*)Camp - Geschichte ist man das ja schon seit einer ganzen Weile gewohnt… Schade dass die Dev-Events jetzt auch schon so ablaufen…

Knut Ahlers

Dann bitte aber auch ein GitHub-Account mit eigenem Code… Projekte forken und dann vergammeln lassen kann ja jeder… (Aber glücklicherweise sieht man ja wer committed hat…)

Francis Varga

Ganz vorsichtig mein freund! :D

Vincent

Das Hipster Problem hat man leider in Berlin, gibt aber schlimmere ;D

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