WTF WWF?

Ich soll jetzt also als WWF speichern um Bäume zu retten?

Geht’s dem WWF eigentlich noch ganz gut? Wo waren diese Pfosten eigentlich die letzten 12 Jahre? Man kann seit Ewigkeiten PDF-Dateien als nicht-druckbar speichern. Und ca. genauso lange gibt es Tools, um genau diese Sperre zu umgehen.

Und dann kommt der WWF daher und preist es als große Neuerung mit einem Tool an. Dieses Tool, wer hätte es erwartet, gibt es natürlich nur für das Betriebssystem mit der größten weltweiten Verbreitung: MacOS X. Windows soll dann irgendwann folgen. Kennt man ja schon: Apple stellt ja alle seine Hardware total „grün“ her.

Lasst uns doch alle in einem Flashmob mal gegen eine Wand rennen. Das hat dann ungefähr den Mehrwert dieser Aktion des WWF, mal wieder in die Schlagzeilen zu kommen.


Kommentare

Markus Siering

“ungefähr den Mehrwert dieser Aktion des WWF, mal wieder in die Schlagzeilen zu kommen.” – Du hast Sinn und Zweck einer PR-Aktion verstanden ;) Mehr ist das nicht. Aber dennoch gut. Und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bisher nicht wusste, das PDFs auch undruckbar gespeichert werden können. Ich bin da aber glaube ich recht nah am Otto-Normalverbraucher, den man über sowas schließlich gerne aufklären bzw. zum Nachdenken anregen darf.

mthie

Dazu kann ich nur den letzten Absatz dieses Artikels empfehlen: heise.de/newstic…

Frank

“Apple stellt ja alle seine Hardware total “grün” her.”

Zitat:

“In unserer Branche sind giftige Substanzen wie Arsen, bromierte Flammschutzmittel, Quecksilber, Weichmacher (Phthalate) und PVC in den Produkten am schädlichsten für die Umwelt. In den meisten Ländern ist der Einsatz dieser Stoffe nach wie vor zugelassen. Dennoch haben wir in Zusammenarbeit mit unseren Fertigungspartnern diese Substanzen aus unseren Produkten eliminiert. Jedes unserer Produkte ist deshalb nicht nur frei von bromhaltigen Flammschutzmitteln und anderen schädlichen Toxinen, sondern wir qualifizieren auch tausende von Komponenten, die frei von Brom- und Chlorverbindungen sind. Damit sind wir anderen Herstellern um Jahre voraus. Darüber hinaus ist jedes von uns hergestellte Display – sei es ins System integriert oder eigenständig – mit quecksilberfreier LED-Hintergrundbeleuchtung und arsenfreiem Glas ausgestattet.”

Siehe apple.com/de/env…

Aber ist bestimmt alles nur blödes PR-Gelaber. ;-)

mthie

Hach wie niedlich :)

Ist doch ganz klar, dass Apple genau das auflistet, was sie nicht drin haben. Was sie aber noch an schaedlichen Stoffen im Rechner haben, verschweigen sie direkt. Auch woher der Strom kommt, den sie bei der Produktion benutzen, wird direkt mal verschwiegen. Man kennt das ja auch aus China, dass die da ganz extrem auf Windparks oder Sonnenenergie setzen… :)

Schoene Augenwischerei, die sie da betreiben.

Frank

“Man kennt das ja auch aus China, dass die da ganz extrem auf Windparks oder Sonnenenergie setzen… :)”

Stimmt, der Rest der Industrie macht das ja, nur Apple hinkt mal wieder hinterher. Freue mich aber, wenn Beispiele genannt werden, welcher Massenproduzent genau das macht. Danke. :-)

Frank

Apropos Augenwischerei: Da der Autor dieser Seiten ja voll auf Google ist: Ich halte das gegenüber dem Umsatz niedliche Spendenverhalten von Google in Sachen Umwelt für eben solche gegenüber dem gigantischen Energiebedarfs des Konzerns, ebenso wie ein paar mit Solarzellen überdachte Parkplätze.

Und so hat jeder seinen eigenen Tellerrand.

mthie

Hat niemand behauptet, dass andere dies anders machen. Aber das Tool fuer eine Randgruppe zu bauen, die nichts anders macht, als alle anderen, halte ich fuer aeusserst daemlich.

Und ja, auch Google, so wie wir beide auch, verschwendet grad unheimlich viel Nicht-Bio-Strom nur fuer diese absolut tellerrandfreie Diskussion.

Panda

Nach deinem One-Man-Wand-Mob kannst Du ja beim WWF mal nachlesen, was die in den letzten Jahren gemacht haben. Bestimmt an der Öffentlichkeitsarbeit von anderen rumgehupt.

Michael Kupfer

Dein Artikel ist gut geschrieben, daher das “Gefällt mir”, aber wie Du schon schreibst, gibt es beim PDF genügend Tools, um die Sperre auszuhebeln.

Ich hoffe, dass das bei dem neuem Format nicht so ist und dass es das auch bald für andere Systeme gibt, nicht nur den angebissenen Apfel, sondern auch den Pinguin und die Fenster, denn dann kann der Pinguin mit einem Apfel durchs Fenster schauen :)

mthie

Es ist kein anderes Format. Es ist eine normale PDF, die mit jedem PDF-Reader gelesen werden kann. Der WWF will es den Mac-Usern nur mal wieder viel einfacher machen. Ist es aber nicht, weil die Mac-Bordmittel das schon koennen. (siehe heise.de/newstic…)

Michael Kupfer

Ok, ich hatte die Thematik so verstanden, dass das ein ganz neues Format ist bzw. dass es parallel zu PDF läuft.

Dass bei diesem Treiber nur, so wie ich es verstanden habe, der Haken bei “schützen” automatisch gesetzt wird, wußte ich nicht.

Das Ansinnen des WWF ist prima, nur wäre dann ein eigenes Formal sinnvoller, wo man den Schutz nicht aushebeln kann

Romy Mlinzk

Tja, komisch. Nur die Hälfte gelesen, aber drauf hauen…

1.) Die Windows-Version kommt, sollte sie auch schon am 30.11., hatte aber Bugs und damit wollte man noch nicht an die Öffentlichkeit - das hätte wohl mehr Ärger auf sich gezogen, als die Win-User erstmal warten lassen zu müssen.

2.) Eine Linux-Version wird in Erwägung gezogen.

3.) Es soll weder das .pdf ablösen noch wurde es als völlig neues Format angekündigt - es ist klar ein .pdf ohne Druckfunktion. Viele Otto-Normaluser (Danke Markus) wissen nicht, dass man .pdfs auch anders speichern kann. Einen Distiller oder die Professional-Version von Adobe haben und nutzen wenige. - Der WWF will damit ins Bewusstsein bringen, dass einfach zu viel unnütz ausgedrückt wird. Wieviel Anhänge, Mails, Präsentationen, etc. werden im Büro sinnlos ausgedruckt?! Zu viele und ein Ausdruck kostet nicht nur das Papier, sondern auch Strom und den CO2-Ausstoss, der damit verbunden ist, den erwähne ich lieber nicht.

mthie

Also als erstes gebe ich das Kompliment aus dem ersten Satz zurueck :)

Zu 1.) Wenn man aus seinen eigenen Fehlern lernt, ist man schlau. Wenn man aus den Fehlern Anderer lernt, ist man intelligent. Leider ist die Schrauberbude, die das Tool gebaut hat, nicht bis zur Intelligenz gekommen. Wenn eine Firma eine Software fuer mehrere Betriebssysteme baut, dann erscheint diese Software erst, wenn es auf ALLEN Systemen laeuft, die angeboten werden sollen. Dies haben auch Microsoft und Apple gelernt. Hat ein MacOS ein Problem auf Intel, wird auch die PowerPC-Variante noch nicht erscheinen.

Wenn also der WWF feststellt, dass die Windows-Variante nicht funktioniert, dann wartet man eben noch ein paar Tage und stolpert nicht in so einen laecherlichen Auftritt rein.

Zu 2.) Ist nicht notwendig. Closed-Source-Software wird unter Linux erstens nicht so gerne gesehen, geschweige denn fuer ein bereits geloestes Problem.

Zu 3.) “Es soll weder das .pdf ablösen noch wurde es als völlig neues Format angekündigt - es ist klar ein .pdf ohne Druckfunktion.” <– genau das war meine Aussage :)

Man braucht auch keine teuer gekaufte Software, um ein PDF mit einem Nicht-Druck-Passwort zu versehen. Dafuer gibt es fuer alle Betriebssysteme genuegend Tools, um dies zu machen.

Das Einzige, was ich an dieser Aktion gut finde ist, was du auch schon erwaehnst: “Druckt nicht jeden Scheiss aus!”. Ich persoenlich hasse es, wenn sich auf meinem Tisch Papier sammelt. Man kann es nicht ordentlich archivieren, geschweige denn durchsuchen. Ausserdem heisst ja in den meisten Faellen “Papierloses Buero”, dass das Papier lose im Buero rumliegt. Furchtbar! Aber haette man dies nicht mit einer Aktion machen koennen, indem man den Behoerden und Grossfirmen (wo wohl am meisten Papier anfaellt) mit Dokumentation zeigt, wie sie PDFs so speichern, dass man sie nicht drucken kann?

Ein Tool, wie es der WWF grad gebaut hat, muss sich erstmal bewaehren, indem es ein paar Jahre hackingfrei funktioniert, bevor es durch Admins in den Unternehmen geprueft, zugelassen und nach 3 Jahren dann auch installiert wird. Und wie ich schon andeutete: Eine vernuenftige Schrauberbude haette das gewusst.

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